Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung
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Klinische Neuropathologie

Die klinische Neuropathologie beschäftigt sich mit den krankhaften Veränderungen des zentralen und peripheren Nervensystems und der Skelettmuskulatur. Ihr Ziel ist die Stellung einer definitiven Krankheitsdiagnose anhand von Gewebeproben aus diesen Organen.

Die Arbeitsmethoden der klinischen Neuropathologie sind vielfältig, zu ihnen zählen die licht- und elektronenmikroskopische Untersuchung von Geweben, die in zunehmendem Maße durch die Methoden der Immunologie und Molekularbiologie erweitert werden. Zu letzteren zählen die Immunhistochemie und die Charakterisierung von Genen, die an der Krankheitsentstehung beteiligt sind.

Aufgaben/Ziele

Im Vordergrund der praktischen Tätigkeit steht die Untersuchung von Gewebeproben, die bei Operationen gewonnen werden, d. h. die bioptische Untersuchung für die ärztliche Krankenversorgung, z. B. die Diagnostik von Tumoren des Gehirns in Zusammenarbeit mit der Neurochirurgischen Klinik, denn von der neuropathologischen Gewebsdiagnose wird die anschließende Therapie  wesentlich mitbestimmt. Aber auch die Diagnostik anderer Erkrankungen des Gehirns, wie etwa der Multiple Sklerose und Erkrankungen der peripheren Nerven und der Muskulatur spielen eine wichtige Rolle in der täglichen Diagnostik am Patienten.

SliceEin zweiter Schwerpunkt der klinischen Neuropathologie ist die Untersuchung des Gehirns von verstorbenen Patienten. Bei dieser autoptischen Untersuchung wird nach den Ursachen des Todeseintritts – wie etwa bei Blutungen, Infarkten u. a. gesucht oder auch die im Nervensystem vorhandenen Veränderungen beschrieben und diese mit den klinischen Diagnosen verglichen, die zu Lebzeiten des Patienten gestellt wurden. Die Autopsie, d. h. die Untersuchung nach dem Tode trägt nicht nur zur Weiterbildung der Ärzte in der Klinik und der Verifizierung der Diagnosen bei und ist somit ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung, sie ist auch von großer Bedeutung für die Erkennung und Überwachung der Häufigkeit von klinisch nicht sicher zu diagnostizierenden Erkrankungen. Weiter bietet sie die wissenschaftlich und methodische Grundlage für die rechtlich einwandfreie Feststellung der Todesursache und von Erkrankungen, die auch andere Familienmitglieder betreffen können.

Das Institut für Neuropathologie der LMU München bearbeitet nicht nur die Biopsien und autoptischen Untersuchungen von Gehirn und Rückenmark aus dem Universitätsklinikum, es steht auch auswärtigen Pathologien bei der Bearbeitung diagnostisch schwieriger Fälle zur Konsultation zur Verfügung. Als Referenzzentrum für neurodegenerative Erkrankungen und Prionkrankheiten ist es auch Ansprechpartner in unklaren neurologischen Fällen und Fällen unklarer Demenzen und führt im Rahmen der CJD Surveillance die gesamte Diagnostik der Creutzfeldt-Jakob Krankheit durch.

Als Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München hat das Neuropathologische Institut außerdem einen Lehrauftrag in der Ausbildung der Studenten im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums. Weiter ist es möglich einen Abschnitt in der Ausbildung zum Facharzt für verschiedene klinische Fächer oder die Ausbildung zum Facharzt für Neuropatholgie am Institut für Neuropathologie zu absolvieren.

Interessierten jungen Kollegen bietet das Institut  gute Möglichkeiten zum wissenschaftliches Arbeiten im Bereich der Neurowissenschaften an, sei es als wissenschaftlicher Mitarbeiter/in oder als Doktorand/in.